Digitalisierung in der österreichischen Erwachsenen- und Weiterbildung – AMS Report 176

Bestandsaufnahmen und Empfehlungen für die arbeitsmarktorientierte Qualifizierungslandschaft – Mai 2024

Die Digitalisierung hat einen weitreichenden Einfluss auf die Erwachsenenbildung und
schließt sowohl die Anbieter als auch die Lernenden mit ein. Diese Veränderungen betreffen
die Art und Weise, wie Erwachsenenbildung durchgeführt wird, einschließlich der Lehrinhalte und Lehrziele sowie der Rahmenbedingungen des Lernens. Die Auswirkungen variieren
je nach Art und Struktur der Bildungsanbieter, wobei sich aus den digitalen Veränderungen
auch neue Chancen für die Erwachsenenbildung ergeben können. Die Erwachsenenbildung
spielt zudem eine wichtige Rolle bei der Gestaltung und Begleitung digitaler Transformationsprozesse in Gesellschaft und Arbeitswelt sowie bei der Förderung der digitalen Teilhabe. Das
Personal in der Erwachsenenbildung ist dabei zentral und wird in vielerlei Hinsicht von der
Digitalisierung beeinflusst.
Lebenslanges Lernen ist durch die sich ständig ändernden Entwicklungen und Anforderungen in der Arbeits- und Lebenswelt der Menschen notwendig. Veränderungen hat es schon
immer gegeben, aber durch die Digitalisierung kann von einem immer schnelleren Wandel
bzw. einem schnelleren Anpassen an sich verändernde Rahmenbedingungen gesprochen werden. Digitalisierung spielt in der Erwachsenenbildung auf verschiedenen Ebenen eine Rolle
und konfrontiert diese mit unterschiedlichen Herausforderungen: Auf Ebene der Weiterbildungsanbieter ergeben sich neben neuen Inhalten, die in die Programme integriert und bei
der Programmplanung berücksichtigt werden müssen, auch neue Anforderungen des Marktes,
denen sie begegnen müssen. Einerseits fordert der Arbeitsmarkt neues Wissen und Können der
ArbeitnehmerInnen, andererseits hat dieses Wissen eine kürzere Halbwertszeit, was wiederum
eine stärkere Notwendigkeit des lebenslangen Lernens fordert, weshalb entsprechende neue
Angebote seitens der Anbieter benötigt werden. Auf Ebene der Weiterbildungsinstitutionen
zeigt sich aber auch, dass Technologiefirmen auf den Anbietermarkt strömen und neben der
Bereitstellung von Bildungsangeboten direkt an die EndverbraucherInnen auch Kooperationen
auf dem Bildungsmarkt suchen.

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