Deeper Learning-Pädagogik: Die Kunst des Tieferen Lernens

In einer sich schnell verändernden Welt wird die Fähigkeit, Informationen zu erwerben und anzuwenden, immer wichtiger. Es reicht nicht mehr aus, einfach Fakten auswendig zu lernen. Stattdessen geht es darum, tiefer zu gehen, um ein tiefes Verständnis und die Fähigkeit zur kreativen Anwendung des Gelernten zu entwickeln. In diesem Blogbeitrag werden wir uns mit der Deeper Learning-Pädagogik befassen, einer Ansatz, der die Grundlage für bedeutungsvolles und nachhaltiges Lernen bildet.
Was ist Deeper Learning?
Deeper Learning, zu Deutsch “tieferes Lernen”, ist ein pädagogischer Ansatz, der darauf abzielt, Teilnehmer:innen nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch die Fähigkeiten zu entwickeln, dieses Wissen in vielfältigen und realen Situationen anzuwenden. Im Mittelpunkt steht dabei das Verständnis, wie das Gelernte in der Praxis genutzt werden kann, um komplexe Probleme zu lösen und kritische Entscheidungen zu treffen.
Die Grundprinzipien des Deeper Learning:
- Verstehen statt Auswendiglernen: Deeper Learning konzentriert sich darauf, Konzepte und Zusammenhänge zu verstehen, anstatt Informationen oberflächlich auswendig zu lernen. Dies ermöglicht den Schülern, das Gelernte in verschiedenen Kontexten anzuwenden.
- Kritisches Denken: Die Teilnehmer:innen werden ermutigt, kritisch zu denken und komplexe Probleme zu analysieren. Sie lernen, wie man Beweise sammelt, Argumente aufbaut und Lösungen entwickelt.
- Zusammenarbeit: Deeper Learning fördert die Zusammenarbeit zwischen Teilnehmer:innen. Sie arbeiten oft in Teams an Projekten, was die sozialen und kommunikativen Fähigkeiten stärkt.
- Selbstregulation: Teilnehmer:innen werden angeleitet, ihre eigenen Lernprozesse zu steuern. Sie setzen Ziele, planen ihre Arbeit und reflektieren über ihren Fortschritt
Warum ist Deeper Learning wichtig?
Deeper Learning geht über das reine Beherrschen von Inhalten hinaus. Es schafft die Grundlage für lebenslanges Lernen und die Fähigkeit, sich an neue Situationen anzupassen. Hier sind einige Gründe, warum Deeper Learning in der Bildung von entscheidender Bedeutung ist:
- Relevanz: Teilnehmer:innen erkennen den Wert des Lernens, wenn sie sehen, wie es in der realen Welt angewendet werden kann.
- Bessere Problemlösung: Deeper Learning ermöglicht es Teilnehmenden, komplexe Probleme zu identifizieren und effektiv zu lösen.
- Vorbereitung auf die Zukunft: In einer sich schnell entwickelnden Welt ist es wichtiger denn je, flexibles Denken und Anpassungsfähigkeit zu fördern.
- Motivation: Teilnehmer:innen sind motivierter, wenn sie verstehen, warum sie etwas lernen, und wie es ihnen in ihrem Leben nützen kann.
Deeper Learning in der Praxis:
Deeper Learning kann in verschiedenen Bildungsumgebungen umgesetzt werden, sei es in der Grundschule, Erwachsenenbildung, weiterführenden Schulen oder Hochschulen. Projektbasiertes Lernen, interdisziplinäre Ansätze und offene Diskussionen sind einige der Werkzeuge, die Lehrer verwenden können, um Deeper Learning zu fördern.
Insgesamt ermöglicht Deeper Learning Teilnehmer:innen, nicht nur Wissen zu erwerben, sondern auch die Fähigkeiten zu entwickeln, die sie benötigen, um erfolgreich in einer komplexen und sich wandelnden Welt zu sein. Es ist die Kunst des tieferen Lernens, die unsere Bildungssysteme weiterentwickeln und Teilnehmenden helfen kann, ihr volles Potenzial zu entfalten.
Die Methode des Deeper Learning ist durchaus auch für die Erwachsenenbildung geeignet. Tatsächlich kann sie in der Erwachsenenbildung besonders effektiv sein, da erwachsene Lernende oft eine größere Motivation haben, relevante und anwendbare Kenntnisse zu erwerben. Hier sind einige Gründe, warum Deeper Learning in der Erwachsenenbildung gut funktionieren kann:
- Relevanz für den Arbeitsplatz: Erwachsene Lernende haben oft konkrete Ziele, wie die Verbesserung ihrer beruflichen Fähigkeiten oder die Lösung von beruflichen Herausforderungen. Deeper Learning ermöglicht es ihnen, genau diese Fähigkeiten zu entwickeln und relevante Kenntnisse zu erwerben, die sie am Arbeitsplatz anwenden können.
- Selbstgesteuertes Lernen: Erwachsene Lernende sind in der Regel besser in der Lage, ihre eigenen Lernprozesse zu steuern und ihre Bedürfnisse zu identifizieren. Deeper Learning gibt ihnen die Möglichkeit, ihre Lernziele zu definieren und ihre Lernreise selbst zu gestalten.
- Erfahrung und Hintergrundwissen: Erwachsene bringen oft eine Fülle von Erfahrungen und Hintergrundwissen mit. Deeper Learning kann diesen Vorwissensstand nutzen, um tieferes Verständnis und kritische Reflexion zu fördern.
- Praxisorientierung: Deeper Learning konzentriert sich darauf, Wissen in realen Kontexten anzuwenden. Dies kann besonders für erwachsene Lernende von Vorteil sein, da sie das Gelernte direkt in ihre Arbeit oder ihr tägliches Leben integrieren können.
- Kollaboration: Auch in der Erwachsenenbildung kann die Zusammenarbeit zwischen Lernenden gefördert werden. Dies ermöglicht den Austausch von Erfahrungen und unterschiedlichen Perspektiven, was das Lernen bereichern kann.
- Innovation und Anpassungsfähigkeit: In einer sich ständig verändernden Arbeitswelt ist die Fähigkeit zur Innovation und Anpassungsfähigkeit entscheidend. Deeper Learning fördert diese Fähigkeiten, da es Lernende dazu ermutigt, komplexe Probleme zu lösen und flexibel auf neue Situationen zu reagieren.
Die Anwendung von Deeper Learning in der Erwachsenenbildung erfordert jedoch möglicherweise eine Anpassung der Lehrmethoden und -materialien, um den Bedürfnissen und dem Hintergrund der erwachsenen Lernenden gerecht zu werden. Es kann auch hilfreich sein, die Lernenden aktiv in die Gestaltung ihres Lernprozesses einzubeziehen und sie bei der Identifizierung ihrer eigenen Lernziele zu unterstützen. Wenn diese Anpassungen vorgenommen werden, kann Deeper Learning eine äußerst wirksame Methode sein, um erwachsene Lernende zu engagieren und ihr Lernen zu vertiefen.
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